2023 09 23 Bastardviper

Erstnachweis einer „ Bastardviper“

Vipera berus x Vipera ammodytes in der Steiermark

Seit vielen Jahren gibt es immer wieder plausible aber unbestätigte Berichte, dass in unseren steirischen Arbeitsgebieten sog. Naturbastarde zwischen V. ammodytes und V. berus vorkommen sollen.

Ein Fund von einem schwarzen Tier wurde vom 13.04.1999 aus Bad Eisenkappel gemeldet und von Künzl (Carinthia II B 192./112. Jahrgang Klagenfurt 2002 Neufund einer schwarzen Bastardotter aus Unterkärnten? Gedanken zum Vorkommen schwarzer Bastardottern in Kärnten) beschrieben.

Auch gibt es Funde samt Bildern von 2 Tieren aus dem kärntnerischen Friesach (Wöss,Ochsenhofer2010).

Ich möchte hier und jetzt nicht auf diese Berichte und dessen Inhalte eingehen, sondern vielmehr auf die Erkenntnisse und Bemühungen der Arbeitsgruppe rund um das Projekt „ Schutz der Steirischen Hornotter“ selbst einen solchen Bastard zu finden.

Im Zuge unserer Feldforschung haben wir 2022 ein Weibchen von V.ammodytes und ein Männchen von V. berus innerhalb 3 Meter liegen sehen. Seither intensivierten wir die Suche nach solch einem Bastard in diesem sehr schwer zugänglichen Gebiet.

Nach ca. viereinhalb Jahren und insgesamt 4000!! Stunden Suche und Beobachtungen auf unseren Arbeitsflächen ist es im Frühsommer des Jahres 2023 tatsächlich gelungen ein Tier zu finden. Unser Arbeitsgruppenmitglied Markus Mossauer hat bei einer unserer zahlreichen Begehungen ein bräunliches Weibchen ohne Schnauzenhorn aufgefunden und hat somit den Erstnachweis eines Naturbastardes in der Steiermark erbracht. Bei dem Tier handelt es sich um ein 75 cm. langes braungefärbtes Weibchen in einem hervorragendem körperlichen Gesamtzustand.

Selbstverständlich wurden dem Tier DNA-Proben abgenommen und auch sonstige wissenschaftlich relevante Untersuchungen durchgeführt. Mehr Daten und Fakten zum Tier wird es auch in einer dementsprechenden Publikation geben.

Werner Stangl