Zurückführung exotischer Fundtiere
aus dem Rettungsdienst
Die Rettungsfahrer des steirischen Reptiliennotdienstes müssen immer wieder bei ihren Einsätzen exotische Wildtiere einfangen, die als sogenannte“ Touristen“ nach Österreich kommen.
In den letzten Jahren haben wir eine große Vielfalt von solchen „illegalen Einwanderern „ aus Bahnhöfen, LKWs, Wohnwägen und Campingmobilen und immer häufiger aus Regalen von Lebensmittelversorgern einfangen und sicherstellen müssen.
Das Einfangen dieser Tiere stellt uns manchmal schon vor große Herausforderungen und bringt den einen oder anderen Rettungsfahrer schon mal gehörig ins „Schwitzen“ (vermeintliche Giftspinnen in Bananenlieferungen, oder Schlangen unter Motorhauben und aus Toiletten ).
Viel mehr an Arbeit stellt aber der Umstand dar, dass diese Tiere ja nicht auf Dauer in der Notfallunterkunft bleiben können und auch wieder in die jeweiligen Herkunftsländer zurückgeführt werden müssen.
Dazu ist mir aufgefallen, dass die verschiedenen Vereinsmitglieder in den letzten Jahren eine nicht unerhebliche Menge von solchen Fundtieren wieder in die Ursprungsländer rückgeführt haben.
In den Einsatzlisten habe ich den letzten 10 Jahren über 35 Tiere nachweisen können.
Den Hauptanteil hatten wir bei den Italien-Scorpionen (Euscorpius sp.) wo teilweise bis zu 7 Tiere pro Saison eingefangen und rückgeführt werden mussten, dicht gefolgt von den verschiedensten Europäischen Geckos (Tarentola) aber auch div. Schildkröten wie Emys oder Testudo.
Eher selten haben wir Kreuzotter (V. berus), Europäische Hornottern (V. ammodytes), Vierstreifennatter (E. quatuorlineata) oder wie im aktuellsten Fall Girondische Schlingnatter (C. girondica) als Gäste.
Diese hübsche kleine Schlingnatter wurde am 26.03.2021 bei einem Gärtnerei-Großhändler aufgefunden, welcher eine Lavendellieferung aus Ligurien bekommen hatte.
Das Tier wurde beim Obmann Werner Stangl und bei Markus Mossauer für ein Jahr untergebracht und durch einen sehr glücklichen Zufall von dem Vereinsmitglied Ralph Galler dankenswerterweise am 02.04.2022 im Verbreitungsgebiet dieser Art in die Natur entlassen. (siehe Galerie am Seitenanfang )
Als „ Meisterstück“ kann man allerdings die Rückführung eines gefleckten Hausgeckos (G. monarchus) nach Sulawesi durch Werner Stangl und Günther Rath, welcher von Rucksack-Touristen nach Feldbach in der Steiermark mitgebracht wurde, bezeichnen.
Werner Stangl