Abschlussbericht 2020
Die Coronapandemie und all ihre Auswirkungen auf unser Leben ist natürlich auch an den verschiedenen Tier-und Naturschutzvereinen nicht spurlos vorüber gegangen.
Auch unseren Verein haben die Maßnahmen zur Abwehr dieser Pandemie getroffen.
Es konnten leider so gut wie keine Vereinstreffen, sowie auch geplante Exkursionen ( Krk, Schütt, etc.) abgehalten werden.
Dennoch hat es das angedachte Vereinssommerfest anlässlich des 10 jährigen Bestehens des Vereines auf der Burg Dürnstein unter Einhaltung der geltenden Corona-Vorschriften geben können.
Trotz dieser harten Einschränkungen war das Jahr 2020 aus herpetologischer Sicht aber ein sehr gutes Jahr.
Hier eine kurze Zusammenfassung;
Unsere Arbeitsgruppe um das Projekt “ Schutz der steirischen Hornotter” konnte bereits im Jänner mit den notwendigen Pflegemaßnahmen in Leutschach und der westlichen Obersteiermark Süd beginnen.
Bei diesen Arbeiten wurden an die 20 bis zu 10 Meter hohe Bäume gefällt, sowie Unmengen an Sträuchern und Unterwuchs beseitigt.
Die dadurch neu entstandenen Lebensräume, wie neu angelegte Steinschlichtungen und Reisighaufen, wurden sehr gut von den Tieren angenommen.
Dadurch war es uns möglich die Tiere in ihrem natürlichen Verhalten sehr gut beobachten und studieren zu können.
Wir konnten aber auch neue technische Hilfsmittel wie spezielle Wildtierkamerasysteme und Endoskopietechnik, sowie Messgeräte zur Temperatur und Luftfeuchtemessung an und in Überwinterungsplätzen anbringen um die Tiere und deren Verhalten noch besser verstehen zu lernen.
Dadurch konnte unsere Arbeitsgruppe bis zum Abschluss der Erhebungen am 31.10.2020 eine unglaubliche Fülle von Daten, sowie auch Erkenntnisse über das Verhalten der Tiere sammeln, die teilweise überhaupt noch nie dokumentiert wurden.
Diese Erkenntnisse werden selbstverständlich in Vorträgen und Publikationen im heurigen Jahr ( wenn möglich ) veröffentlicht.
Nicht weniger spannend war das Auffinden von Vipera ammodytes im weiteren Umfeld der Hohen Wand in Niederösterreich.
Wie berichtet ( siehe Bericht Homepage und Facebook) fand ein Pärchen Wanderer eine Hornotter, fotografierte diese und über Wien kam die Nachricht zu uns.
Mittlerweile wurde entschieden, dass diese Tiere, welche anscheinend vor vielen Jahren schon dort illegal ausgesetzt worden sind, bleiben können zumal ein Abfangen aller Tiere als nahezu unmöglich gilt.
Die Wissenschaft wird sich ausgiebig mit dieser “ Neuen Population” beschäftigen und wir werden darüber berichten.
Sehr erfreulich war auch die neuerliche Einladung zur Verleihung des steirischen Tierschutzpreises durch den Landeshauptmannstellvertreter Herrn Anton Lang.
Diesmal wurden nicht nur die verschiedenen Projektgewinner geehrt, sondern es wurde auch auf die vorherrschende coronabedingte Situation und die dadurch entstandenen finanziellen Einbußen ( Ausfall von Spenden,etc. ) innerhalb der Tierschutzvereine eingegangen.
Sehr hoch anzurechnen war, dass Herr Lang und sein Team aus der FA 13 sich sofort bereit erklärten eine finanzielle Unterstützung an die betroffenen Vereine auszubezahlen.
Ein riesengroßes Dankeschön nochmals an dieser Stelle dafür.
Ein großes Danke gilt es aber auch den Mitarbeitern des Reptiliennotdienstes für die geleistete Arbeit im Jahr 2020 auszusprechen.
Es konnten bei insgesamt 19 Einsätzen 22 Tiere eingefangen und sichergestellt werden, sowie einiges an Unterstützung für Amtsveterinäre und Gemeindevertreter ( Beschlagnahmungen und Lokalaugenscheine zur Gefahrentierhaltung, etc. ) abgeleistet werden.
Zusätzlich wurden für ALLE !! Tiere dauerhaft gute Plätze gefunden.
Wie sich die Situation im Jahr 2021 darstellen wird bleibt natürlich abzuwarten, dennoch blicken wir positiv in die Zukunft und hoffen das Beste.
Die beiden Hauptprojekte des Reptilienvereines ( Landesweiter Reptiliennotdienst und der Schutz der Steirischen Hornotter ) werden aber unabhängig von Corona weiterhin im Rahmen der jeweilig vorherrschenden gesetzlichen Vorgaben umgesetzt .
Wir hoffen natürlich auch auf ein baldiges Wiedersehen bei unseren Vereinstreffen oder bei den Arbeitsgruppen und wünschen euch allen viel Gesundheit.
Der Vereinsvorstand
Vereinsobmann Werner Stangl