2020 03 09 Krötenwanderung

Hallo wir sind wieder da!

Wie jedes Frühjahr beginnt auch heuer wieder die Wanderung der Amphibien auf Steiermarks Straßen.

Auch wie jedes Jahr werden leider dabei tausende Tiere getötet.

In dieser Zeit werden von hunderten freiwilligen Tier-und Naturschützern sogenannte Amphibienschutzzäune aufgestellt um die Tiere vor dem Tode durch überfahren zu retten.

Die Tiere werden einzeln per Hand über die Straßen getragen und können dann ungehindert zu ihren Laichgewässern wandern.

Es gibt immer wieder Anfragen ob es reicht, wenn man mit dem Auto unterwegs ist, die Geschwindigkeit auf 50 kmh. zu reduzieren und über die Tiere zwischen den Reifen hinwegzufahren.

Es gibt bestehende Studien dazu, dass dabei Kräfte die bei der Fahrt vom Auto auf die Fahrbahn und damit auch auf die dort befindlichen Kröten wirken.

Es kommt zu einem sog. Strömungsdruck auf die Fahrbahn, der die Lungen der Tiere bersten lässt und die Amphibien tötet.

 

Zu diesem Thema gibt es verschiedene, teilweise gegenläufige Meinungen, was uns zu folgender Vorgehensweise raten lässt.

Am besten hilft man, wenn jemandem die Straße als Wanderstrecke bekannt ist, diese zu meiden und zu umfahren, sollte dies nicht möglich sein hilft es den Tieren erheblich das Tempo auf Schrittgeschwindigkeit zu reduzieren.

Immer öfter werden auch Reptilien im Winter im Freiland oder in Häusern ( Heizräumen,Geräteschuppen, etc. ) von Menschen angetroffen.

Viele Anfragen gibt es was tun mit diesen Tieren.

Diese Tiere sind auf keinem Fall aus den Räumlichkeiten zu entfernen und ins Freie zu verbringen. Dies wäre der sichere Tod der Tiere. Nach Möglichkeit sind die für den Menschen völlig harmlosen Tiere Vorort zu belassen.

Anders verhält es sich mit Tieren welche im Freiland aufgefunden werden.

Durch die teilweise „warmen“ Winter kommt es dazu, dass sich Reptilien durch die Erwärmung des Bodens, aus ihrem Überwinterungsplatz ins Freie begeben.

Solche Tiere liegen oft bewegungsunfähig im Gelände herum und können nicht mehr in ihren Unterschlupf zurückkriechen.

Diese kann man ohne weiteres kurz ( einige Minuten reichen ) aufwärmen sei es im Auto, im Haus oder wenn man sich sicher ist um welche Art es sich handelt, in der Hand.

Anschließend kann man das Reptil an einer sonnenexponierten Stelle, wenn möglich an einem Nagetierbau( Mausloch, etc.) oder unter überstehende Baumwurzeln in die Freiheit entlassen.

Der Sache dienlich ist es auch darauf zu achten, dass sich nicht gerade Räuber (wie Hauskatze, Greifvögel o.ä.) in der unmittelbaren Nähe aufhalten.

Das Verschwinden von Amphibien und Reptilien würde für ein empfindliches Loch in der natürlichen Nahrungskette sorgen. Amphibien fressen Würmer, Käfer, Spinnen, sind aber auch selbst wichtige Beutetiere für Säugetiere, Vögel und Reptilien.

Durch die ständig steigenden Lebensraumverluste und für die Tiere negativen Klimaeinflüsse muss es uns ein Anliegen sein jedes einzelne dieser für die Natur so wichtigen Lebewesen nach Kräften zu erhalten.

Werner Stangl

Obmann Steirischer Reptilien und Amphibienverein